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Flensburg: Stadt und Berufsfeuerwehr mit Offensive gegen Falschparker

Ganz schön eng - Foto: Benjamin Nolte

Oft waren es nur wenige Zentimeter die zwischen falsch abgestellten PKW oder Hauswänden blieben, für die Drehleiter der Flensburger Berufsfeuerwehr wurde es am Donnerstagabend auf Flensburgs Straßen mehrmals richtig eng. Gemeinsam mit der Ordnungsbehörde der Stadt Flensburg gingen Beamte der Berufsfeuerwehr Hinweisen in bestimmten Straßen nach, wo es im Einsatzfall für die großen Feuerwehrfahrzeuge besonders eng werden kann. Zugestellte Feuerwehrzufahrten, abgestellte PKW auf Geh- und Radwegen oder im absoluten Halteverbot, geht in Flensburg ein Tag zu Ende, so beginnt für viele die abendliche Parkplatzsuche im nahen Umfeld der eigenen Wohnung. Ausreichend Parkplätze gibt es, wie in vielen anderen Städten, nicht in jedem Stadtteil und in jeder Straße. Verkehrsteilnehmer werden dann nicht selten kreativ, was das Abstellen des PKW angeht. Was viele dabei nicht bedenken ist, dass Sperrflächen und Halteverbote durchaus einen wichtigen Sinn und Zweck erfüllen.

Im Ernstfall dienen sie nicht selten dem Zweck, dass Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr ungehindert zu jedem Haus und in jede Straße gelangen können. „Besonders die große Drehleiter benötigt Platz zum Rangieren und zum Aufstellen“, berichtet Kay Jürgensen, Einsatzleiter der Flensburger Berufsfeuerwehr, „dieses Fahrzeug ist besonders wichtig, da wir im Ernstfall Menschen aus höher gelegenen Stockwerken retten müssen.“ So war es auch die Drehleiter, mit der die Feuerwehr am Donnerstagabend Straßenzüge in den Stadtteilen Jürgensby, Sandberg und Innenstadt kontrollierte. Und eng wurde es mancherorts wahrlich, besonders heikel die Lage in der Mittelstraße, einer Spielstraße nahe der Hauptfeuerwache in Flensburg. Zehn Minuten zum Be- und Entladen darf man dort mit seinem PKW stehen, länger nicht. Am Donnerstagabend standen dort rund 15 PKW, darunter auch große, breite Transporter. Zwischen den falsch parkenden Fahrzeugen und den Mauern der Häuser auf der anderen Seite blieben für die Besatzung der Drehleiter an vielen Stellen nur wenige Zentimeter Platz. „Im Ernstfall kostet uns das langsame rangieren in Straßen wie diesen wichtige Minuten“, so Jürgensen, „im schlimmsten Fall können dann Menschen zu Schaden kommen.“ Vor wenigen Jahren erlebten die Kameraden der Berufsfeuerwehr wie dramatisch die Lage durch falsch abgestellte Fahrzeuge werden kann. In der Clädenstraße in Flensburg kam es zu einem Kellerbrand, der sich schnell ausbreitete und auch das Treppenhaus und somit die Fluchtwege für die Bewohner verrauchte. Im Wendebereich der Sackgasse waren beide Seiten der Straße durch Falschparker zugeparkt, ein Aufstellen der Drehleiter war zu Beginn des Einsatzes unmöglich, selbst für die Löschfahrzeuge wurde es eng.

Mit Aktion am Donnerstag wollte die Stadt Flensburg in erster Linie aufklären und die Bevölkerung für dieses Thema sensibilisieren. Man weiß um das Problem fehlender Parkplätze in einigen Stadtteilen, doch oftmals ist das falsch parken auch rein der Bequemlichkeit geschuldet. Abgeschleppt werden musste am Donnerstagabend keiner, dennoch schrieben Mitarbeiter des Ordnungsamtes, die die Aktion der Feuerwehr begleiteten, rund 30 Strafzettel innerhalb von nur einer Stunde wegen falsch abgestellter Fahrzeuge.

„Für uns war die Aktion ein voller Erfolg“, so Kay Jürgensen von der Berufsfeuerwehr Flensburg, „wie eng es mancherorts werden kann, konnten wir nun auch der Öffentlichkeit mal zeigen.“ Für Ordnungsbehörde und Feuerwehr steht fest, dass ähnliche Aktionen wiederholt werden, denn Probleme gibt es abends in fast jedem Stadtteil.

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