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Fahrensodde – Löscharbeiten beendet – Kriminalpolizei nimmt Ermittlungen auf

Großbrand in Flensburg - Foto: Benjamin Nolte

Es war eines der größten Feuer der letzten Jahrzehnte, das Flensburg am gestrigen Tag erlebt hat. Vier Jahre lang hat es keinen Großbrand im Flensburger Stadtgebiet gegeben. Als die Einsatzkräfte der Flensburger Berufsfeuerwehr gestern morgen gegen 5.45 Uhr ausrückten, ahnten sie noch nicht, dass sie ein fast 18-stündiger Großeinsatz erwarten wird.

Das etwa 50×25 Meter große Mehrzweckgebäude Fahrensodde 20 stand beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte bereits lichterloh in Flammen. Schon zu diesem Zeitpunkt war an einen Innenangriff nicht mehr zu denken. Auf der rückwärtig gelegenen Gebäudeseite waren bereits erste Teile der Dachkonstruktion eingestürzt.

Im Gebäude waren teils historische Yachten, Fahrzeuge, Büroräume und auch ein Küchenstudio untergebracht. Gerettet werden konnte nichts, das Feuer breitete sich rasch aus. Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig. Die verwinkelte Gebäudekonstruktion mit teils sehr massiven Wänden und Decken machte es den Einsatzkräften schwer von außen alle Glutnester zu erreichen.

Schon früh ließ der Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr am Dienstag die Alarmstufe erhöhen und weitere Kräfte nachalarmieren. Wichtigste Aufgabe war zunächst der Aufbau einer ausreichend starken Wasserversorgung. Der Hydrant im Umfeld des Brandobjektes lieferte nicht ansatzweise ausreichend Wasser um beide Drehleitern und die Brandbekämpfung am Boden versorgen zu können.

Rund zwei Kilometer Schlauchleitungen wurden verlegt um von einem weiteren Hydranten und aus der Flensburger Förde Wasser zu entnehmen um es an die Einsatzstelle zu pumpen. Neben der Berufsfeuerwehr waren den Tag über verteilt alle sechs freiwilligen Feuerwehren der Stadt an dem Großeinsatz beteiligt. Im Wechsel waren weit über 100 Einsatzkräfte in Fahrensodde vor Ort. Ebenfalls schon früh im Einsatz wurde klar, dass schweres Gerät benötigt wird um das Feuer endgültig löschen zu können. Im Rahmen der Amtshilfe wurden die THW Ortsverbände Flensburg, Sörup, Husum und Schleswig alarmiert. Ein Radlader und ein Teleskoplader rissen Teile des Gebäudes ein. Auch mussten Pumpen, Aggregate und Fahrzeuge während des 18-stündigen Einsatzes mit Treibstoff versorgt werden, ein Tankfahrzeug des THW aus Sörup übernahm diesen Teil der Einsatzstellenlogistik.

Auch die Wassermassen, die zum Löschen benötigt wurden, mussten im Blick behalten werden. Heizöltanks im hinteren Teil des Gebäudes drohten zu platzen, damit sich deren Inhalt in so einem Fall nicht mit dem Löschwasser vermischt und für einen großen Umweltschaden sorgt, pumpten Einsatzkräfte des THW kontinuierlich Löschwasser aus dem Heizungsraum. Einsatzkräfte des DRK Flensburg kümmerten sich um die Versorgung der Einsatzkräfte.

Am Abend traf ein angefordertes Abbruchunternehmen ein, dass mit einem großen Bagger noch effektiver Glutnester freilegen konnte. Erst um 23.30 Uhr rückten die letzten Einsatzkräfte am Dienstagabend ab. Mittwochvormittag musste die Berufsfeuerwehr noch einmal aktiv werden. Erneut kam es zu einer Rauchentwicklung aus den Trümmern. Die Glutnester konnten schnell lokalisiert und abgelöscht werden.

Unterdessen haben Spezialisten der Kriminalpolizei ihre Ermittlungen aufgenommen. Derzeit wird in alle Richtungen ermittelt. Die Polizei bittet um Hinweise. Wer etwas zum Entstehen des Feuers sagen kann, wird gebeten, sich zu melden. Der Schaden wird auf mehrere 100.000 Euro geschätzt.

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