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Historischer Krug in Oeversee abgebrannt – über 250 Einsatzkräfte vor Ort

FEU 7 in Oeversee - Foto: Benjamin Nolte

Es war einer der größten Brandeinsätze der Region in den letzten Jahrzehnten. Als am Montagmittag gegen 12.30 Uhr die ersten Feuerwehren alarmiert wurden, ahnte kaum einer, was dort auf die Einsatzkräfte zukommen wird. Es wurde nicht nur ein Kampf gegen die Flammen, sondern auch ein Kampf mit dem Wetter und gegen die drohende Erschöpfung.

Die Betreiber des historischen Krugs in Oeversee, eine Hotelanlage mit Gastronomie, bemerkten plötzlich Brandgeruch und eine starke Rauchentwicklung. Sie alarmierten die Feuerwehr und evakuierten umgehend alle Gebäudeteile des Krugs. Dutzende Hotelgäste und Angestellte waren beim Eintreffen der ersten Feuerwehren bereits in Sicherheit, niemand war verletzt.

Als der Rettungsdienst und die ersten Feuerwehren vor Ort eintrafen, konnte man erkennen, dass hier sofort mehr Personal gebraucht wird. Aus dem reetgedeckten, historischen Haupthaus des Krugs stieg bereits dichter Rauch empor, kurze Zeit später schossen meterhohe Flammen in den Himmel. Blitzschnell bereiteten diese sich über den gesamten Dachstuhl des großen Gebäudes aus. Die Leitstelle in Harrislee erhöhte die Alarmstufe, weitere Wehren rückten aus. Darunter auch die Berufsfeuerwehr aus Flensburg mit der Drehleiter.

Problematisch: Direkt an das Haupthaus grenzten mehrere Anbauten und Häuser an, die nun ebenfalls akut von den Flammen bedroht waren. Ein Übergreifen der Flammen auf den gesamten Gebäudekomplex konnte nicht mehr verhindert werden. Insgesamt 13 Feuerwehren mit rund 250 Einsatzkräften rückten nach und nach in Oeversee an. Denn eines der Hauptprobleme war, dass aufgrund der massiven Rauchentwicklung größtenteils nur unter schwerem Atemschutz gelöscht werden konnte. Um genügend Löschwasser vor Ort zu haben, wurde dieses unter anderem auch aus der nahegelegenen Treene entnommen.

Über 30 Grad Lufttemperatur erschwerte die Arbeit für die eingesetzten Feuerwehrkräfte. Unter der schweren Schutzkleidung und unter Atemschutz kämpfte man nun nicht mehr nur gegen die Flammen, sondern auch gegen den eigenen Körper und die Erschöpfung. Die Logistikabteilung der Johanniter aus dem Kreis Schleswig-Flensburg wurde angefordert um die Versorgung der Einsatzkräfte mit Getränken und Lebensmitteln sicherzustellen. Bis zu deren Eintreffen zeigten Anwohner großes Engagement und brachten hunderte Flaschen Wasser und andere Getränke an die Einsatzstelle, darunter auch ein Tarper Getränkehersteller.

Aufgrund der hohen Außentemperaturen wurden die Atemschutzgeräteträger besonders häufig gewechselt. Auch Stunden nach dem Ausbruch des Feuers war dieses noch nicht unter Kontrolle. Am Nachmittag stand dann auch der letzte Anbau des Krugs in Vollbrand. Jetzt, wo die größte Gefahr vorüber war, konnten die Einsatzkräfte beginnen mit Baggern Dach und Wände des Gebäudes einzureißen um an die Glutnester zu kommen.

Fast 300 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Hilfsorganisationen und Technischem Hilfswerk waren am Ende des Tages in den Einsatz eingebunden. Auch der Löschzug Gefahrgut des Kreises Schleswig-Flensburg rückte an um Proben aus der Treene zu entnehmen, da hier Teile des Löschwassers zurückgeflossen waren. Mit dem Einsatzstichwort FEU 7 wurde am Ende die höchste möglich Alarmstufe ausgerufen.

Die ganze Nacht über waren noch Einsatzkräfte am Brandort vor Ort. Die Hotelgäste wurde bereits am Nachmittag in einem Hotel in Husum untergebracht.

Der Schaden dürfte in die Millionen gehen. Im kommenden Jahr wollten die Betreiber das 500 jährige Jubiläum feiern.

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