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Seenotretter im Jubiläumsjahr fast 2.100 Mal auf Nord- und Ostsee im Einsatz

Auf Nord- und Ostsee sind die Seenotretter in ihrem Jubiläumsjahr 2015 rund 2.100 Mal im Einsatz gewesen (2014: rund 2.200 Einsätze). Die Besatzungen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben dabei in den deutschen Seegebieten rund 540 Menschen aus Seenot gerettet oder Gefahr befreit (2014: rund 770). Seit der Gründung vor 150 Jahren haben sie insgesamt 82.222 Menschen gerettet. Die Seenotretter blicken auch an Land auf ein erfolgreiches Jahr zurück: Das Jubiläum der DGzRS hat große öffentliche Aufmerksamkeit erfahren.

Aus der Rettungsflotte

Zwei neue Rettungseinheiten haben die Seenotretter 2015 in Dienst gestellt. In Anwesenheit ihres Schirmherrn, Bundespräsident Joachim Gauck, taufte seine Lebensgefährtin Daniela Schadt am 150. Geburtstag der DGzRS, dem 29. Mai 2015, auf dem Bremer Marktplatz das 20. Seenotrettungsboot der bewährten 9,5-/10,1-Meter-Klasse. Dieser erste Neubau für die DGzRS seit der Wiedervereinigung in Mecklenburg-Vorpommern erhielt den Namen HENRICH WUPPESAHL. Das Boot hat in Neustadt in Holstein/Lübecker Bucht die CREMPE abgelöst.

Hier ein paar Einsätze, an denen Einsatzkräfte der DGzRS beteiligt waren, über die wir im Laufe des vergangenen Jahres berichtet haben:

+++ Dramatische Rettungsaktion auf der Flensburger Förde mit tragischem +++ Ende http://www.bos-inside.de/dramatische-rettungsaktion-auf-der-flensburger-foerde-mit-tragischem-ende/

+++ Langballig: Großeinsatz bei Suche nach vermisstem Fischer +++ http://www.bos-inside.de/langballig-grosseinsatz-bei-suche-nach-vermisstem-fischer/

+++ Unsere große Reportage: Sie fahren raus, wenn andere reinkommen, die Männer der DGzRS auf Amrum +++ http://www.bos-inside.de/sie-fahren-raus-wenn-andere-reinkommen-die-maenner-der-dgzrs-auf-amrum/

+++ Großeinsatz nach vermisster Person am Ostseebad in Flensburg +++ http://www.bos-inside.de/grosseinsatz-nach-vermisster-person-am-ostseebad-in-flensburg/

 

Einsatzzahlen im Detail

Im Jubiläumsjahr 2015 haben die Besatzungen der 59 Seenotrettungskreuzer und -boote in Nord- und Ostsee bei insgesamt 2.091 Einsätzen
• 55 Menschen aus Seenot gerettet,
• 483 Menschen aus drohender Gefahr befreit,
• 400 Mal erkrankte oder verletzte Menschen von Seeschiffen, Inseln oder Halligen zum Festland transportiert,
• 63 Schiffe und Boote vor dem Totalverlust bewahrt,
• 941 Hilfeleistungen für Wasserfahrzeuge aller Art erbracht sowie
• 568 Einsatzanläufe und Sicherungsfahrten absolviert.

In vielen Fällen griffen die Seenotretter frühzeitig ein und begrenzten so Schäden bereits im Vorfeld. Zudem sind sie 2.827 Mal in ihren Revieren zwischen Borkum im Westen und Ueckermünde im Osten auf Kontrollfahrt gegangen.

Darüber hinaus war die SEENOTLEITUNG BREMEN (Maritime Rescue Co-ordination Centre, MRCC BREMEN) in 198 Seenotfällen international im Interesse der deutschen Schifffahrt unterstützend oder initiativ tätig.
Einschließlich aller Such- und Rettungsaktionen sowie Kontrollfahrten haben allein die 20 Seenotkreuzer (die 39 Seenotrettungsboote nicht mitgerechnet) im vergangenen Jahr 71.864  Seemeilen (ca. 133.092 Kilometer) in Nord- und Ostsee zurückgelegt.

Seit ihrer Gründung am 29. Mai 1865 hat die DGzRS bis Ende Oktober 2015 insgesamt 82.222 Menschen aus Seenot gerettet oder Gefahrensituationen auf See befreit. Das entspricht der gesamten Bevölkerung der Stadt Villingen-Schwenningen (Baden-Württemberg) und übertrifft bereits deutlich die Einwohnerzahl von Minden (Nordrhein-Westfalen), Marburg (Hessen) oder der gesamten Insel Rügen (Mecklenburg-Vorpommern).

Die Schleswig-Holstein gab es folgende Einsatzzahlen zu verzeichnen: 

Schleswig-Holsteinische Nordseeküste
Die Stationen an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste registrierten 255 (2014: 254) Einsätze. Die dortigen Mannschaften retteten zwei (zwei) Menschen aus Seenot und befreiten weitere 21 (34) aus Gefahrensituationen.

Schleswig-Holsteinische Ostseeküste
An der Ostseeküste Schleswig-Holsteins waren die Seenotretter 725 (2014: 797) Mal im Einsatz. Sie retteten 40 (25) Menschen aus Seenot und befreiten weitere 253 (304) aus Gefahrensituationen.

In den Bordtagebüchern der Besatzungen in Schleswig-Holstein geblättert

Bei einem Spaziergang vor der Ostküste Amrums ist am 22. März eine Mutter mit zwei kleinen Kindern in Gefahr geraten. Die Frau war mit einem Bein bereits bis zum Oberschenkel in den weichen Meeresboden eingesunken. Ein Seenotretter im Überlebensanzug befreite die Frau, die ein Baby auf dem Rücken trug. Ihr zweites, etwa drei Jahre altes Kind war lediglich mit den Füßen eingesunken.

Zwei deutsche Segler verdanken den Seenotrettern aus Maasholm und reibungsloser internationaler Zusammenarbeit vermutlich ihr Leben: Die Besatzung des Seenotrettungskreuzers NIS RANDERS holte in der Nacht zum 9. Juli die beiden Männer bei stürmischem Wetter südöstlich der dänischen Insel Langeland von ihrem havarierten Segelboot – wenig später ging es unter.

Der Segeltörn einer Hamburger Kindergruppe auf der Schlei ist dank der freiwilligen Seenotretter aus Schleswig am 28. Juli glücklich ausgegangen. 17 Kinder und drei Erwachsene waren auf sechs Jollen unterwegs. Eines der Boote war gekentert. Bei zunehmendem Wind waren die Kinder überfordert, ihre Jollen auf Kurs zu halten. Die WALTER MERZ brachte die Gruppe sicher an Land.

(Auszüge aus der Pressemitteilung der DGzRS)

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