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LOF-Kontrollen der Landespolizei

Wie schon im vergangenen Jahr führte die Landespolizei unter Federführung des Polizei-Autobahn und Bezirksrevier Nord in Schleswig am Dienstag LOF-Kontrollen (Land- oder Forstwirtschaft) durch. Im Fokus der rund 16 eingesetzten Beamten standen landwirtschaftliche Erntefahrzeuge. Der Oktober gilt als Hochzeit in der Maisernte und auf den Straßen sind verstärkt große und schwer beladene Fahrzeuge unterwegs. Der Einsatzleiter, Polizeioberkommissar Dirk Renk teilte seine Kollegen am frühen Morgen in zweier Teams auf und steckte grob die Kontrollgebiete im Kreis Schleswig-Flensburg ab. „Kontrollen in der Landwirtschaft sind ein sensibles Thema. Besonders während der Maisernte sind teilweise riesige Fahrzeuge unterwegs, die schon von 16jährigen gefahren werden dürfen. Insbesondere kontrollieren wir bei diesen Kontrollen die Ladungssicherung, die Verschmutzung von Straßen, die notwendigen, mitzuführenden Papiere oder Genehmigungen, sowie die Beleuchtungseinrichtungen an den Fahrzeugen“.

Nach der Dienstbesprechung ging es auf die Straßen des Kreisgebietes. Am Steuer eines zivilen Streifenwagens saß Polizeihauptkommissar Dirk Löding vom Landespolizeiamt in Kiel. Nach wenigen hundert Metern die erste Kontrolle, ein Maishäcksler stand am Fahrbahnrand. Der Fahrer zeigte Verständnis für die Kontrollen und erteilte ruhig und gelassen alle notwendigen Auskünfte. Mit den Papieren war soweit auch alles in Ordnung, er war gerade auf dem Weg zu einem Lohnunternehmer im nördlichen Kreisgebiet. Einziges Manko an dem Fahrzeug, eine fehlende, bzw. abgefahrene Rückleuchte, die gerade bei schlechten Witterungsbedingungen zu Problemen führen kann, da der auflaufende Verkehr die Ausmaße des fast 3,50 Meter breiten Fahrzeuges nicht erkennen kann.
„Immer wieder“, so erzählt Dirk Löding, „kommt es während der Erntezeit vor, dass die großen Erntefahrzeuge Mängel an Beleuchtungseinrichtungen aufweisen, die Anhänger zu hoch beladen sind, so dass bei leichtem Wind Teile des gehäckselten Mais auf die Fahrbahn fallen oder die Straßen in unmittelbarer Nähe zu Maisfeldern stark verschmutzt sind“.

Nahe der Ortschaft Groß Rheide fielen Löding gleich vier Traktorgespanne eines Fuhrunternehmers in die Hände, kurzerhand wurden alle vier Fahrzeuge samt Halter überprüft. „Wir wollen, das möchte ich auch ausdrücklich betonen, hier niemanden schikanieren oder bei der Arbeit behindern, uns geht es einzig und alleine um die Verkehrssicherheit“, erklärt Löning den Hintergrund der Kontrollen. Und die Vergangenheit zeigt, dass Kontrollen sinnvoll sind. Immer wieder kam es in den vergangenen Jahren zu Unfällen mit schlecht beleuchteten Erntefahrzeugen oder durch verschmutzte Fahrbahnen. Löding erklärt den Fahrern, dass sie bei jeder Fahrt darauf zu achten haben, dass die Beleuchtung in einwandfreiem Zustand ist, die Warntafeln nicht verschmutzt sind und die Anhänger nicht zu hoch beladen sind. Im Falle der vier Traktorgespanne konnten alle Fahrer nicht die notwendigen Papiere (Führerschein, Fahrzeugscheine) vorlegen und wurden mit einem Kontrollbericht entlassen. Bei einem der vier Gespanne war ein Reifen des Anhängers beinahe gänzlich abgefahren und wies ein großen Riss auf, ein Mangel, der umgehend zu beheben ist, noch an Ort und Stelle wurde seitens des Fahrers telefonisch der Wechsel in Auftrag gegeben.

Am frühen Nachmittag erreichte eine andere Fahrzeugbesatzung der Funkspruch, dass es nahe Fahrdorf zu einer erheblichen Verschmutzung der Fahrbahn durch Erntefahrzeuge kommen soll. Am Ort des Geschehens fanden die Beamten Broder Busse und Michael Omilian eine auf rund 100 Metern Länge verschmutzte Fahrbahn vor. Eine zentimeterdicke Schickt Schlamm befand sich auf der Straße, durchaus eine Gefahr für Autofahrer und Motorradfahrer, so die Beamten. „Der verantwortliche Landwirt wurde aufgefordert die Straße unverzüglich und adäquat zu reinigen“, erläutert Polizeioberkommissar Broder Busse die Aktion. Wenige Minuten später war ein Mitarbeiter des Betriebes mit einem Besenwagen vor Ort und begann mit der Reinigung der Fahrbahn. „Außerdem haben wir dem Landwirt auferlegt für eine ausreichende Beschilderung zu sorgen, die andere Verkehrsteilnehmer auf die Gefahrenstelle hinweist“, so Busse weiter. Busses Kollege Michael Omilian erklärt, dass im Wiederholungsfalle Bußgelder im vierstelligen Bereich möglich seien, in diesem Fall blieb es bei einer mündlichen Verwarnung und einer angekündigten Nachkontrolle.

Am Dienstag wurden im gesamten Kreisgebiet 71 Fahrzeuge kontrolliert, bei 49 gab es Beanstandungen.Im Großen und Ganzen sind die eingesetzten Beamten nach Abschluss der Kontrollaktion zufrieden, zwar gab es Beanstandungen und Verwarnungen, jedoch blieben gravierende Mängel in den meisten Fällen aus. Allerdings machte die Vielzahl kleinerer Mängel auch deutlich, dass das Bewusstsein bei den Fuhrunternehmern und Landwirten für die Verkehrssicherheit weiter gestärkt werden muss und die Kontrollaktionen werden somit wiederholt. Im Zuge der Verkehrssicherheit aller am Straßenverkehr beteiligten appellieren die Beamten jedoch an die Fahrer landwirtschaftlicher Fahrzeuge auf Beleuchtung, Beladung und Verschmutzung zu achten. Die übrigen Verkehrsteilnehmer werden gebeten ihrerseits Rücksicht auf die großen Fahrzeuge zu nehmen, die es gerade auf schmalen Straßen schwerer haben auszuweichen als zum Beispiel ein PKW.

 

 

 

 

 

 

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