Großfeuer zerstört Nordsee-Hotel in Husum
Husum: Über 140 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, DRK, THW und DLRG waren die ganze Nacht über in Husum im Großeinsatz. Um 2.22 Uhr erreichten die erste Notruf die Rettungsleitstelle. Anrufer berichteten von einem Feuer in der Dockkoogstraße. „Bereits auf der Anfahrt konnten wir die Einsatzstelle von weitem erkennen“, berichtet der Einsatzleiter der Feuerwehr, Alex Mumm. Es war das Nordsee-Hotel direkt am Deich, das in Flammen stand. Der Dachstuhl brannte bereits lichterloh. Einsatzleiter Mumm ließ umgehend die Alarmstufe erhöhen und weitere freiwillige Feuerwehren und Bereitschaften des Deutschen Roten Kreuzes nachalarmieren.
Aufgrund der Gebäudehöhe war ein effektiver Löchangriff nur über die Drehleiter möglich. Um von zwei Seiten aus löschen zu können, wurde die Drehleiter der freiwilligen Feuerwehr Bredstedt nachalarmiert. Problematisch war auch die Wasserversorgung. „Da wir an der Einsatzstelle sehr viel Wasser benötigten, reichten die Hydranten vor Ort nicht aus“, berichtet Mumm, „wir mussten etliche Kilometer Schlauchleitung legen um die Wasserversorgung zu gewährleisten.“ Eine Wasserentnahme aus der Nordsee war nicht möglich, dass Salzwasser würde den Pumpen der Feuerwehr erheblichen Schaden zufügen.
Zum Zeitpunkt des Feuers befanden sich keine Menschen mehr im Gebäude. Das Nordsee-Hotel steht leer und ist nicht mehr in Betrieb. Anfangs musste man annehmen, dass sich möglicherweise noch Menschen in einer Wohnung des Gebäudekomplexes befinden könnten, dies stellte sich nach einer Absuche der Feuerwehr jedoch als negativ heraus. Nach rund einer Stunde mussten die Einsatzkräfte den Innenangriff abbrechen, die Decke zwischen Dachstuhl und drittem Obergeschoss stürzte ein.
„Wir konnten nur noch in den unteren Stockwerken sicher arbeiten“, so Einsatzleiter Mumm, „wir mussten uns darauf konzentrieren das Feuer, welches sich durch den Fahrstuhlschacht nach unten ausbreitete unter Kontrolle zu halten.“ Probleme bereitete den Einsatzkräften auch die Witterung, bei Temperaturen unter Null gefror Löschwasser an der Einsatzstelle und stelle eine Gefahr für die Einsatzkräfte dar. Ein Streufahrzeug der Straßenmeisterei rückte an unterstützte die Feuerwehr. Auch das Technische Hilfswerk wurde im Verlauf des Einsatzes angefordert um die Feuerwehr zu unterstützen. Es bestand die Gefahr dass der Fahrstuhlschacht einstürzt und die Flammen so schlagartig ins Erdgeschoss befördern könnte.
Für die über 140 Einsatzkräfte bauten Kräfte von DRK und DLRG einen Versorgungs- und Verpflegungspunkt auf. In beheizten Zelten wurden die Einsatzkräfte verpflegt und konnten sich zwischendurch aufwärmen.
Die Löscharbeiten dauern zur Stunde noch an. Die Brandursache ist noch unklar. Unbestätigten Meldungen zu Folge soll eine Tür zum Gebäude beim Eintreffen der Feuerwehr aufgebrochen gewesen sein. Die oberen Stockwerke des Nordsee-Hotel brannten vollständig aus.
Im Einsatz sind/waren neben der freiwilligen Feuerwehr Husum, die Feuerwehren Schobüll, Mildstedt, Hattstedt-Wobbenbüll, Bredstedt, St. Peter-Ording, Tönning, das THW, Einsatzkräfte des DRK aus Husum und Niebüll, der Rettungsdienst des Kreises Nordfriesland, Einsatzkräfte der DLRG und Beamte der Landespolizei.