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Großfeuer in Langballig – Brandursache offenbar geklärt

Großbrand in Langballig - Foto: Benjamin Nolte / www.bos-inside.de

Langballig – Zwischenzeitlich waren fast 200 Einsatzkräfte in Langballig vor Ort. Ein Großfeuer hatte am Mittwoch die Feuerwehren aus der ganzen Region gefordert. Gegen 16 Uhr alarmierten Mitarbeiter und Kunden des Team Baucenters in Langballig die Feuerwehr. Wie die Polizei bekannt gab hatte ein Arbeiter das Feuer offenbar bei Arbeiten mit einem Brenner zur Unkrautvernichtung ausgelöst. Die Polizei spricht von fahrlässiger Brandstiftung. Infolge der Nutzung des Gasbrenners entzündeten sich Materialien, in dessen Folge es zum Vollbrand des Gebäudekomplexes kam.

Nachbargebäude musste geschützt werden

Bereits kurz nach Ausbruch des Feuers bildete sich eine dichte, schwarze Rauchwolke über Langballig. Innerhalb von Minuten hatte sich das Feuer durch weite Teile des Gebäudes gefressen. Mitarbeiter und Kunden konnten das Baucenter unverletzt verlassen. „Bereits auf der Anfahrt sahen wir die enorme Rauchentwicklung“, berichtet der Einsatzleiter der Feuerwehr Jürgen Hinrichsen, „wir haben umgehend weitere Kräfte angefordert und die Alarmstufe erhöhen lassen.“ Elf freiwillige Feuerwehren aus dem Amt Langballig und den Nachbarämtern machten sich auf den Weg an die Einsatzstelle direkt an der B199. „Wir mussten schnell erkennen, dass der Gebäudekomplex des Baucenters nicht mehr zu halten war“, erklärt Hinrichsen am Tag nach dem Brand, „unser Augenmerk lag auf dem Schützen der angrenzenden Bootshalle.“ Von mehreren Seiten und aus der Luft mit der Drehleiter der freiwilligen Feuerwehr Glücksburg wurde das Dach der Bootshalle gekühlt. „Die Temperaturen die wir auf dem Dach gemessen haben, stiegen schnell in Richtung 100 Grad“, so Hinrichsen, „wir mussten somit handeln.“

Belastung der Einsatzkräfte

Von einem früheren Brand im Umfeld des jetzigen Einsatzortes wussten die verantwortlichen der Feuerwehr, dass es Probleme bei der Wasserversorgung geben könnte. Bei einem so großen Feuer spielt diese eine elementare Bedeutung. Durch den Löschangriff von allen Seiten und die großen Mengen, die die Drehleiter benötigt, reicht ein Hydrant bei weitem nicht aus. „Schon zu Einsatzbeginn habe ich drei anrückende Feuerwehren mit dem Aufbau einer Wasserversorgung von der Hauptleitung aus beauftragt, die rund 500 Meter entfernt vom Brandort lag“, so Hinrichsen.

Meterhohe Flammen und eine extreme Rauchentwicklung, hinzu kamen sommerliche Temperaturen um die 24 Grad und strahlender Sonnenschein, für die Einsatzkräfte stellte sich früh heraus, dass dieser Einsatz sehr belastend werden wird. „Der Großeinsatz machte sich auch in der Verpflegung vor Ort bemerkbar, insgesamt wurden rund 600 Würstchen und hunderte Liter Getränke ausgegeben“, so Hinrichsen, „die Versorgung der eingesetzten Kräfte ist von großer Bedeutung, gerade die Atemschutzgeräteträger gehen im Laufe des Einsatzes an ihre Grenzen.“ Die DRK Bereitschaft des Kreises Schleswig-Flensburg übernahm die Logistik in Sachen Versorgung der eingesetzten Kräfte. Unterstützt wurde das DRK auch vom örtlichen Edeka Markt und Anwohnern, die Verpflegung und Getränke lieferten.

THW hilft bei Suche nach Glutnestern

Nach rund drei Stunden konnte die Einsatzleitung vor Ort „Feuer Aus“ melden. Beendet war der Löscheinsatz damit noch lange nicht. Der Brand war nun zwar unter Kontrolle und weitgehend gelöscht, doch nun begann die mühsame Suche nach den Glutnestern. „Betreten konnten wir das heruntergebrannte Gebäude nicht mehr“, so Hinrichsen, „die Suche nach den Glutnestern gestaltete sich somit schwierig.“ Das Technische Hilfswerk rückte mit einem Radlader an, sorgte zusätzlich für ausreichend Beleuchtung an der Einsatzstelle. Denn bereits am frühen Abend war klar, der Einsatz kann die ganze Nacht andauern. „Mit Hilfe des THW und weiterem schweren Gerät aus der Nachbarschaft, konnten wir die Wände des Gebäudes einreißen und Teile des Gebäudes auseinanderziehen“, so Hinrichsen.

Im Laufe des Abends konnten die ersten Wehren aus dem Einsatz entlassen werden. Allerdings mit dem Hinweis, dass im Laufe der Nacht eventuell erneut alarmiert werden muss um die Atemschutzgeräteträger durchzustauschen. Die Rauchentwicklung war auch am Abend noch so stark, dass von einigen Seiten nur unter Atemschutz gelöscht werden konnte. „Bis nach Mitternacht waren wir noch mit etlichen Kräften vor Ort“, berichtet Einsatzleiter Hinrichsen, „danach haben wir eine Brandwache vor Ort gelassen.“

Keine Verletzten

Ganz beendet war der Einsatz auch nach 20 Stunden noch nicht. Donnerstagmittag wurde die Freiwillige Feuerwehr Langballig erneut auf das Gelände des Baucenters alarmiert. Aus den Trümmern drang wieder rauch. Somit musste Jürgen Hinrichsen mit einigen Kameraden nach einer kurzen Nacht erneut an die Schläuche und das an seinem Geburtstag. Ehrenamt kennt halt keine Pause und keinen Feier- oder Ehrentag.

Der Markt war zwar nicht mehr zu retten, aber die gute Nachricht blieb, Verletzte gab es keine, auch nicht während des stundenlangen Großeinsatzes. Am Tag nach dem Feuer häuften sich jedoch die Anrufe bei Feuerwehr und Behörden über Ruß- und Ascherästen auf Häusern, Stellen, Feldern und Solaranlagen östlich von Langballig.

12 Feuerwehren im Einsatz

Am Einsatz beteiligt waren die Freiwilligen Feuerwehren Dollerup, Munkbrarup, Ringsberg, Langballig, Westerholz, Bönstrup-Hodderup, Grundhof-Lutzhöft, Glücksburg, Terkelstoft, Wees, Husby, sowie der Löschzug Gefahrgut des Kreises Schleswig-Flensburg und der Kreisbrandmeister. Der Rettungsdienst war mit zwei Rettungswagen vor Ort und mit Führungspersonal in Form des organisatorischen Leiters Rettungsdienst und des leitenden Notarztes. Die DRK Bereitschaft aus Kappeln übernahm die Versorgung der Einsatzkräfte mit Essen und Trinken. Einsatzkräfte des THW aus Schleswig und Flensburg sorgten für Beleuchtung in der Dunkelheit und brachten schweres Gerät an die Einsatzstelle.  Durch den Großeinsatz wurde zusätzlich die Leitstelle in Harrislee aufgestockt um keine Engpässe entstehen zu lassen.

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