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Grenzkontrollen in Dänemark – Einreisende werden wieder kontrolliert

Grenzkontrollen an der deutsch/dänischen Grenze / Foto: Benjamin Nolte - www.bos-inside.de

05. Januar 2015 – Flensburg: Es war die von vielen erwartete bzw. befürchtete Reaktion auf die schwedischen Einreisekontrollen, die Wiederaufnahme der Grenzkontrollen an den Grenzen zu Deutschland. Dänemark reagiert damit auf die Aktivitäten an den schwedischen Grenzen. Ohne gültigen Pass droht Einreisenden dort die Rückweisung. Den Befürchtungen, dass Dänemark für reisende Flüchtlinge nun eine Sackgasse werden kann, will man seinerseits mit Grenzkontrollen entgegenwirken. Ohne gültige Papiere nach Dänemark einzureisen soll nun nicht mehr möglich sein. Um 12 Uhr gab der dänische Ministerpräsident Lars Lokke Rasmussen bekannt, dass ab sofort Kontrollen an den Grenzen aufgenommen werden. Zunächst seien diese auf zehn Tage begrenzt.

Die Maßnahmen wurden umgehend aufgenommen. Bereits vor der Pressekonferenz, auf der die Aufnahme der Kontrollen bekannt gegeben worden sind, tat sich im Grenzgebiet nahe Flensburg einiges. Dutzende Polizeifahrzeuge rückten in Froslev an. Als Basis für die Einsatzkräfte dient genau die ehemalige Schule, die auch schon im Herbst als Gewahrsam für Flüchtlinge genutzt wurde. Auf dem Schulhof standen am Montag über 20 Streifenwagen und Mannschaftstransportwagen der dänischen Polizei.

Kurz nach zwölf Uhr waren die Grenzen am Montagmittag bereits mit Einsatzkräften besetzt. An den Grenzübergängen Ellund (A7/E45), Harrislee und Kupfermühle (B200) bezogen Polizeibeamte Stellung. Der Verkehr wurde auf Schrittgeschwindigkeit heruntergebremst und alle Fahrzeug durch einen Polizeikorridor geführt. Kontrolliert wurden hingegen nur sehr wenige Fahrzeuge, die meisten Autos und LKW wurden hindurchgewunken, verdächtige Fahrzeuge genauer unter die Lupe genommen.

Am Nachmittag wurden an den Grenzübergängen zusätzlich Container aufgestellt, man richtet sich auf einen längeren Einsatz ein. Die Befürchtung, dass Linienbusse aus Flensburg mit langen Wartezeiten an den Grenzübergängen rechnen müssen, bewahrheiteten sich nicht, die Busse wurden meist hindurchgewunken. Rund 200 Polizeibeamte sollen an der deutsch/dänischen Grenze im Einsatz sein.

Die Bilanz der ersten zwölf Stunden: 1100 Personen wurden von der dänischen Polizei angehalten. 18 Menschen wurden an der deutschen Grenze abgewiesen und an der Einreise gehindert. Drei mutmaßliche Menschenhändler wurden verhaftet. 15 Festland-Grenzübergänge gibt es zwischen Deutschland und Dänemark, an diesen sollen stichprobenartig Kontrollen durchgeführt werden, so der Wortlaut einer Pressemitteilung der Polizei.

Längere Staus blieben am ersten Tag an den Grenzübergängen aus.

Ob Flensburg nun für viele Flüchtlinge zur Endstation ihrer Reise wird bleibt abzuwarten. Die Stadt Flensburg ist auf jeden Fall gewappnet auch eine größere Anzahl Flüchtlinge vorübergehend in Sporthallen unterzubringen.

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