Gebäudebrand in Handewitt – Feuerwehr steckt im Gerätehaus fest
22. August 2016 – Handewitt: Als am Montagmittag gegen 13 Uhr in der Gemeinde Handewitt die Sirene der Feuerwehr heulte, machten sich die Kameraden der freiwilligen Feuerwehr Handewitt Sekunden später auf in Richtung Gerätehaus. Zunächst war alles wie immer bei einem Einsatz der Handewitter Wehr. Autos parken, umziehen, Fahrzeuge besetzen und dann sollte es los gehen in Richtung Langberg. Dort ist eine größere Holzhütte einer Pfadfindergruppe in Brand geraten. Dichter Rauch drang aus dem Gebäude, durch die Fenster waren Flammen zu sehen.
Die Kameraden der Handewitter Wehr kamen jedoch nicht weit, die elektrischen Rolltore des Gerätehauses ließen sich nicht öffnen, die beiden großen Fahrzeuge steckten fest. „Ein Elektriker hat heute bei uns ein Notstromaggregat eingebaut, an das die Rolltore angeschlossen sind“, berichtet Handewitts Wehrführer Peter-Walter Johannsen, „offenbar kam es bei der Verkabelung zu einem technischen Defekt, so dass die Motoren rückwärts liefen und sich die Tore so nicht mehr öffnen ließen.“ Auch das manuelle Öffnen der Tore per Hand mittels Seilzug war von dem Defekt betroffen und nicht mehr möglich.
Die Kameraden reagierten schnell, die Leitstelle wurde informiert und kurzerhand bestiegen einige Kameraden, bewaffnet mit Feuerlöschern, den Mannschaftstransportwagen, der in der Nachbarhalle stand, die nicht von dem Defekt betroffen war um zumindest für den Erstangriff gewappnet zu sein. In der Handewitter Alarm- und Ausrückordnung ist vorgesehen, dass immer zwei Wehren zu einem Feuer ausrücken, so befand sich zu dem Zeitpunkt auch bereits die Ellunder Wehr auf der Anfahrt, hatte jedoch einen etwas längeren Weg als die Handewitter Kameraden. Die Einsatzleitung der Handewitter Feuerwehr ließ vorsorglich die Alarmstufe erhöhen. Auch eine Alarmierung der benachbarten Harrisleer Feuerwehr wurde in Betracht gezogen, war letztlich aber nicht mehr notwendig.
Glücklicherweise befanden sich keine Personen im Gebäude. Unter schwerem Atemschutz hatten die Kameraden der Feuerwehr den Brand schnell unter Kontrolle. An der Holzhütte entstand jedoch erheblicher Sachschaden. Für die Nachlöscharbeiten musste die Deckenkonstruktion gewaltsam geöffnet werden um an die letzten Glutnester zu gelangen.
Das er mit seinen Kameraden nicht aus dem Gerätehaus kommt, das hat Wehrführer Johannsen auch noch nicht erlebt. „Warum der Elektriker die Tore nach den Umbauarbeiten nicht ausprobiert hat, das kann ich auch nicht sagen“, so Johannsen, „da haben wir noch mal Glück im Unglück gehabt, wenn noch Menschen in dem Gebäude gewesen wären, dann wäre eine Verzögerung auf der Anfahrt dramatischer.“