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Feuerwehrübung: Vier Einsätze in kurzer Zeit fordern die Kameraden in Wees

Feuerwehrübungen in Wees - Foto: Benjamin Nolte / www.bos-inside.de

08. April 2016 – Wees: Vier Einsätze in nicht einmal zwei Stunden, darunter ein Feuer mit eingeschlossenen Personen, ein Großbrand in einer Lackiererei und ein schwerer Verkehrsunfall. Für die Feuerwehren Oxbüll-Wees-Ulstrup, Munkbrarup und Glücksburg gab es am Donnerstagabend zwischen 18 und 21 Uhr viel zu tun. Das Gute vorweg, es handelte sich bei allen Einsätzen um Übungen. Die Wehrführung der FF Oxbüll-Wees-Ulstrup wollte neben der Zusammenarbeit mit den Nachbarwehren auch das Arbeiten unter Stress und das Bewältigen mehrerer Einsatzlagen parallel trainieren. „Das eine Feuerwehr mal mehr als einen Einsatz zur gleichen Zeit hat, ist zwar sehr unwahrscheinlich“, berichtet Jens Möller, der Zugführer der freiwilligen Feuerwehr Oxbüll-Wees-Ulstrup, „aber es kann durchaus vorkommen, dass es im Einsatzgebiet mal zu einem Paralleleinsatz kommen kann.“

3 Personen in brennendem Gebäude vermisst

Um 18.06 Uhr heulte in der Gemeinde Wees die Sirene der Feuerwehr, es sollte alles so realitätsnah wie möglich ablaufen, von der Übung wussten nur sehr wenige Bescheid. Mit dem Stichwort „Feuer Klein“ alarmierte die Rettungsleitstelle die FF Oxbüll-Wees-Ulstrup. Bereits auf der Anfahrt erreichte die Einsatzkräfte eine weitere Meldung. Die Alarmstufe wurde erhöht, es soll das Vereinsheim eines Hundesportvereines direkt an der Nordstraße in Flammen stehen. Drei Kinder gelten als vermisst. Nun wurden auch die Einsatzkräfte der Feuerwehr Munkbrarup alarmiert und rückten Minuten später aus.

Am Einsatzort angekommen, wurde den anrückenden Kräften schnell klar, es handelt sich um eine Übung. Unter Beobachtung der Wehrführung nahmen die Einsatzkräfte die Arbeit auf. „Der Aufbau der Wasserversorgung lief gut“, berichtet Möller, „Wasser stand schnell in ausreichender Menge an der Einsatzstelle zur Verfügung.“ Hierfür mussten rund 250 Meter Schlauchleitung von einem Hydranten bis zum Einsatzort gelegt werden. Neben dem Aufbau der Wasserversorgung ging es im Wesentlichen aber auch um das Retten der eingeschlossenen Personen aus dem brennenden Gebäude. „Das Ausrüsten der Atemschutzgeräteträger hat leider etwas länger gedauert und ist verbesserungswürdig“, so Jens Möller, „aber genau dafür üben wir solche Dinge ja.“

Öltank geplatzt – Umweltschaden droht

Das fiktive Feuer war gelöscht und alle Kinder von Feuerwehrmännern unter Atemschutz aus dem Gebäude gerettet. Mental bereiteten sich die Einsatzkräfte bereits auf das Übungsende vor, doch da hatten sie die Rechnung ohne die Wehrführung gemacht. Um 19.24 Uhr lösten erneut die Funkmeldeempfänger der Kameraden aus, auch die Sirene war erneut zu hören. Es ging in den Ortsteil Roosgard. Dort wurden die Kräfte der Feuerwehr mit der zweiten Übung konfrontiert. Ein rund 3000 Liter fassenden Öltank war Leck geschlagen. Das Öl floss in die Au und drohte einen größeren Umweltschaden zu verursachen. „Hier galt es mehrere Dinge in Angriff zu nehmen“, erklärt Möller, „die Kameraden mussten das austretende Öl auffangen, den Tank abdichten und eine provisorische Ölsperre errichten um eine Ausbreitung des Öls auf dem Gewässer einzudämmen.“

Noch während dieser Einsatz lief folgte der nächste Alarm. Ein Großbrand. Nur wenige hundert Meter entfernt soll eine Lackiererei in Flammen stehen. Die Leitstelle löste Großalarm aus. Neben der sich bereits im Einsatz befindenden Feuerwehr Oxbüll-Wees-Ulstrup wurden auch der Löschzug aus Glücksburg und erneut die Feuerwehr Munkbrarup alarmiert. Angenommen wurde ein Vollbrand der Lackiererei. Die Flammen drohten auf ein angrenzendes Reetdachhaus überzugreifen. „Bei diesem Einsatz wollten wir auch testen, wie gut die Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren funktioniert und wie die Logistik am Einsatzort ausschaut“, so Möller, „wir wollten sehen wie die Fahrzeuge geparkt und die Kräfte eingeteilt werden.“

Person nach Unfall eingeklemmt

Nach dem Aufbau der Wasserversorgung folgte Stufe vier der Übung. Ein schwerer Verkehrsunfall hatte sich in der Umgebung ereignet. Ein Fahrzeug war gegen einen Baum geprallt, eine Person soll noch im Fahrzeug eingeklemmt sein. Für die Einsatzleitung galt es nun vor allem organisatorisch tätig zu werden. Aus dem noch laufenden Einsatz an der Lackiererei mussten Einsatzkräfte herausgelöst werden und sich mit hydraulischem Rettungsgerät zur Unfallstelle aufmachen. „Auch das hat gut geklappt“, so Möller, „schnell war das Hilfeleistungsfahrzeug der Feuerwehr Glücksburg unterwegs zum vierten Übungsort und hat dort mit der Rettung der Person begonnen.“ An der vierten Einsatzstelle gab es eine weitere Herausforderung. Der Fahrer des Unfallfahrzeuges hatte sich nach dem Unfall schwer verletzt vom Fahrzeug entfernt. Neben dem Herausschneiden der eingeklemmten Person musste somit auch noch eine Personensuche durchgeführt werden.

Im Großen und Ganzen sind die Verantwortlichen mit dem Ablauf der Übung zufrieden. „Dinge, die man verbessern kann, gibt es immer“, so Möller, „aber genau deshalb machen wir solche Übungen, damit die Einsatzkräfte im Ablauf ihrer Tätigkeiten sicherer werden und auch unter Stress die richtigen Entscheidungen treffen. Etwas problematisch war die Kommunikation, da die FF Glücksburg bereits den Digitalfunk nutzt und die übrigen Wehren noch analog funken.“ Im Anschluss an die Übung fand eine gemeinsame Abschlussbesprechung mit Grillwurst und Getränken statt.

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